Zahlungsbilanz

Die Zahlungsbilanz weist alle wirtschaftlichen Transaktionen einer Volkswirtschaft mit der übrigen Welt über eine bestimmte Periode aus und fasst diese systematisch in folgende Teilbilanzen zusammen: i) in der Leistungsbilanz wird der internationale Warenaustausch (Export und Import), Dienstleistungen, Arbeits- und Kapitaleinkommen und laufende Übertragungen erfasst, ii) in der Kapitalbilanz werden Transaktionen ausgewiesen, die Wertpapieranlagen, Direktinvestitionen, Finanzderivate, oder Veränderungen der Währungsreserven beinhalten, iii) die Vermögensübertragungsbilanz weist dabei internationale Vermögensübertragungen (z.B. Schuldenerlasse) sowie den Handel mit nichtproduzierten nichtfinanziellen Vermögensgütern (z.B. Patente) aus, und letztens iv) der Restposten fasst die Summe der statistisch nicht aufgliederbaren Transaktionen mit ein.

Zentralbank

Eine Zentralbank (auch Notenbank genannt) ist eine staatlich errichtete Bank, die das Recht hat Banknoten auszugeben. Neben der Versorgung der Wirtschaft mit Zahlungsmitteln sind die Aufgaben der Zentralbank unter anderem die Erleichterung der Abwicklung des Zahlungsverkehrs, die Regulierung des Geldvolumens entsprechend den Bedürfnissen der Wirtschaft und die Sicherung der Stabilität des inneren und äußeren Geldwerts. Die Zentralbank der an der Europäischen Währungsunion (EWU) teilnehmenden Staaten ist die Europäische Zentralbank (EZB). Das vorrangige Ziel der EZB ist die Sicherung der Preisstabilität.

Zentralbankgeld

Zentralbankgeld kann allein von der Zentralbank geschaffen werden und setzt sich aus dem Bargeldbestand in einem Währungsraum und den Einlagen der Geschäftsbanken bei der Zentralbank, den sogenannten Reserven, zusammen.

Zentralbankintervention

Eine Zentralbankintervention bezeichnet den Kauf oder Verkauf inländischer oder ausländischer Währungen durch die Zentralbank, mit der Absicht dadurch Marktkonditionen oder Wechselkursbewegungen zu beeinflussen.

Zero Coupon Bonds

siehe auch Nullkuponanleihe.

Zins

Der Zins ist allgemein der Preis für die zeitlich befristete Überlassung eines Vermögensgegenstands. Die Bezeichnung wird meist auf die am häufigsten vorkommende Bedeutung, als Preis für die Inanspruchnahme eines Kredits oder Darlehens, eingeschränkt. In der Europäischen Währungsunion (EWU) wird das Geldmarktzinsniveau entscheidend durch die geldpolitischen Instrumente der Europäischen Zentralbank (EZB) geprägt.

Zinskriterium

Das Zinskriterium ist eines der Maastrichter Konvergenzkriterien zum Eintritt in die Europäische Währungsunion (EWU). Mit dem Zinskriterium soll die Annäherung der langfristigen Zinsen garantiert werden. Dabei dürfen die Zinsen in den 12 Monaten vor der Konvergenzprüfung zur Aufnahme in die EWU nicht höher ausfallen als das durchschnittliche langfristige Zinsniveau der drei Länder mit der niedrigsten Inflationsrate zuzüglich zwei Prozentpunkten. Dazu wird der langfristige Zins anhand der Rendite öffentlicher Anleihen mit einer Restlaufzeit von ungefähr zehn Jahren gemessen.

Zins-Optionsschein (Bond Warrant)

Optionsschein, dessen Basisobjekt ein festverzinsliches Wertpapier oder ein Zins-Future ist. Bei fallenden Zinsen steigen die Kurse festverzinslicher Wertpapiere. Daher bedeutet ein Engagement in Zins-Call-Optionsscheinen eine Spekulation auf sinkende Zinsen.

Zinspolitik

Die Zinspolitik ist die Beeinflussung der Geldmarktzinsen durch Veränderung der Leitzinsen durch die Zentralbank. Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Zinspolitik ergibt sich unter anderem daraus, dass Zinsen als Kostenfaktoren die Entscheidungen von Unternehmen und privaten Haushalten über Investitionen und den Kauf langlebiger Konsumgüter beeinflussen.

Zinsswap

Ein Zinsswap verbrieft die Vereinbarung zweier Vertragspartner, während eines festgelegten Zeitraums, Zinszahlungen, die sich aus einem festgelegten Nennbetrag ergeben, auszutauschen. Die Zinszahlungen werden üblicherweise so festgelegt, dass eine fixe gegen eine variable Zinszahlung getauscht wird.