G7-, G8-, G10- und G20- Staaten

Um die internationale Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Ländern mit vergleichbaren wirtschaftlichen Interessen zu fördern, stellen die G7-, G8-, G10- und G20-Staaten verschiedene informelle Zusammenschlüsse dar. Die G8-Staaten umfasst die acht größten Industrienationen (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Russland, USA) und ist mit dem Beitritt Russlands aus der G 7 hervorgegangen. Die G10-Staaten ist ein Zusammenschluss der wichtigsten Industrieländern, welcher sich mit Währungs- und Finanzmarktproblemen beschäftigt. Ergänzt man die G10 um 10 weitere große Industrienationen (inklusive wichtiger Schwellenländer), so erhält man den Staatenzusammenschluss der G20.

Geldmarkt

Auf dem Geldmarkt versuchen Banken, größere Unternehmen, Versicherungen und auch der Staat kurzfristige Liquiditätsüberschüsse anzulegen, bzw. bei kurzfristigen Liquiditätsengpässen Kredite aufzunehmen. Neben solchen kurzfristigen Liquiditätsgeschäften werden über den Geldmarkt auch Kredite mit längerer Laufzeit (bis maximal 12 Monate) zwischen Banken vereinbart. Auf dem Geldmarkt kommt dabei der Zentralbank, durch die Festlegung des Einlagesatzes und des Spitzenrefinanzierungssatzes (im Falle der EZB), eine entscheidende Rolle zu. Durch die Vorgabe dieser Sätze wird ein Zinskorridor geschaffen bei dem der Einlagesatz als untere und der Spitzenrefinanzierungssatzes als obere Grenze für Geldmarktsätze mit vergleichbarer Laufzeit fungiert. Darauf aufbauend bilden sich die Zinssätze für längere Laufzeit.

Geldmarktpapiere

Spezielle Wertpapiere, meist kurzfristige abgezinste Schuldverschreibungen (Laufzeit <1 Jahr), die zur Beschaffung kurzfristiger Liquidität dienen bzw. emittiert werden. Im US-amerikanischen zählen dazu kurzfristige Staatsanleihen wie die 'Treasury Bills'. Außerdem rechnet man hierzu auch unterjährige Schuldverschreibungen von Banken und Unternehmen.

 

Geldmenge

Die Geldmenge ist die Summe der Geldbestände eines Währungsgebietes, die der inländische Nichtbankensektor zu einem bestimmten Zeitpunkt hält. Hierzu zählen grundsätzlich der Bargeldumlauf, sowie unterschiedlich weite Abgrenzungen der Einlagen bei Banken, je nach dem Grad ihrer Geldnähe. Die Europäische Zentralbank beobachtet die Entwicklung der Geldmenge (in der weit gefassten Abgrenzung M3) im Rahmen ihrer geldpolitischen Strategie.

 

Geldpolitik

Geldpolitik ist die Gesamtheit der Maßnahmen zur Steuerung des Geldumlaufs und der Kreditversorgung in einer Volkswirtschaft. Der Träger der Geldpolitik ist die Zentralbank des Währungsgebietes, im Fall der Länder der Europäischen Währungsunion (EWU) also die Europäische Zentralbank (EZB). Zur Durchführung der Geldpolitik stehen der EZB verschiedene geldpolitische Instrumente zur Verfügung, deren Einsatz eine bestimmte geldpolitische Strategie zugrunde liegt.

 

Geldpolitische Strategie

In Rahmen der geldpolitischen Strategie wird die spezifische Art und Weise, wie das Eurosystem sein vorrangiges Ziel – die Gewährleistung der Preisstabilität – verfolgt, festgelegt. Die geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank (EZB) beruht auf zwei Säulen: Einerseits beobachtet die EZB die Geldmenge und gibt hierbei einen Referenzwert für das jährliche Geldmengenwachstum bekannt. Andererseits wird eine breit fundierte Bewertung der Aussichten für die künftige Preisentwicklung und der Risiken für die Preisstabilität im Euro-Währungsgebiet vorgenommen. Diese Bewertung stützt sich auf eine Palette von Wirtschaftsindikatoren, die Informationen über die künftige Preisentwicklung bieten (bspw. Löhne, Wechselkurs, langfristige Zinsen). Eine geldpolitische Strategie beschreibt also in kohärenter und strukturierter Form, wie geldpolitische Entscheidungen vor dem Hintergrund des Verhaltens von Wirtschaftsindikatoren getroffen werden, um die wirtschaftspolitischen Ziele der Zentralbank zu erreichen.

 

Geldschöpfung

Reziproker Wert des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV). Die Gewinnrendite wird in der fundamentalen Wertpapieranalyse vor allem zum Bewertungsvergleich zwischen dem Aktien- und dem Rentenmarkt herangezogen. Liegt sie deutlich unter dem aktuellen Renditeniveau am Rentenmarkt, so sind Aktien vergleichsweise hoch bewertet.

 

Goldreserven

Unter Goldreserven werden im Allgemeinen die nationalen Goldbestände bezeichnet, die sich im Besitz der Zentralbank befinden. Mit der Einführung des Goldstandards akkumulierten Zentralbanken große Mengen an Goldreserven um ihre Geldbestände zu decken. Mit der Auflösung des Goldstandards reduzierten viele Zentralbanken ihre Goldbestände und finanzierten damit bestehende Staatsschulden. Damit der Goldpreis durch zu hohe Verkäufe der Zentralbanken nicht erheblich sinkt, schlossen sich die Staaten mit den größten Goldreserven am 26. September 1999 in Washington DC im sogenannten Central Bank Gold Agreement zusammen und regelt damit die Volumina ihrer Goldverkäufe für die folgenden fünf Jahre.

 

Goldstandard

Der Goldstandard ist eine Währungsordnung, bei der der Wert der Währung direkt an den Goldpreis gekoppelt ist. D.h. entweder besteht die Währung aus Goldmünzen oder aus Papiergeld, das die Zentralbank jederzeit bereit ist, zu einem bestimmten Wechselkurs in unbeschränkter Menge, in Gold umzutauschen. Wenn sich mehrere Länder für einen Goldstandard entscheiden, dann werden dadurch die relativen Preise zwischen ihren nationalen Währungen (nominale Wechselkurse) fixiert.