D+1, M+1, Y+1

Bezeichnet Kontrakt für Lieferung: täglich im Voraus, einen Monat im Voraus, ein Jahr im Voraus.

Defizitkriterium

Das Defizitkriterium ist eines der Konvergenzkriterien zum Eintritt in die Europäische Wirtschaftsunion (EWU). Das Defizitskriterium bildete zusammen mit dem Schuldenstandskriterium die Fiskalkriterien. Nach dem Defizitkriterium darf die Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte den Referenzwert von 3% bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt in dem der Konvergenzprüfung vorausgehenden Kalenderjahr nicht überschreiten. Durch die Begrenzung der Neuverschuldung sollte sichergestellt werden, dass die Verschuldung der öffentlichen Haushalte nicht Überhand nimmt und eine Erhöhung des Zinsniveaus verursacht.

Deflation

Deflation bedeutet das Absinken des allgemeinen Preisniveaus. Eine Deflation ist gegeben, wenn die Inflationsrate einen negativen Wert aufweist. Die Deflation unterscheidet sich damit von der Disinflation, bei der es sich um einen Rückgang der Inflationsrate handelt, die Inflationsrate aber in der Regel noch im positiven Bereich verbleibt. Deflation, im Gegensatz zu Disinflation, ist mindestens genauso wenig wünschenswert wie Inflation, da sie in aller Regel stark negative Auswirkungen auf eine Volkswirtschaft hat, wie sich in den Jahren der Weltwirtschaftskrise zu Anfang des 20. Jahrhunderts zeigte. Im Rahmen ihrer geldpolitischen Strategie verfolgt die EZB das Ziel, die Inflationsrate unter, aber nahe zwei Prozent zu halten. Auch zu niedrige Inflation ist nach dieser Sicht eine Zielverfehlung. Die EZB nutzt daher ihre geldpolitischen Instrumente, um das Abweichen der Inflation von ihrem Zielwert in beide Richtungen zu bekämpfen.

Deflator

Der Deflator – spezifischer, BIP-Deflator – misst als Preisindex den Anstieg des Bruttoinlandsproduktes, der auf eine Preiserhöhung zurückzuführen ist. Im Gegensatz zu Verbraucherpreisindizes wird nicht nur die Preisänderung eines ausgewählten Warenkorbes berechnet, sondern die Änderungen aller Preise der Volkswirtschaft.

Deleveraging

Der Begriff Deleveraging bezeichnet auf Unternehmensebene den Vorgang von Unternehmen oder Finanzinstitutionen, ihren Verschuldungsgrad (also das Verhältnis aus Fremdkapital zu Eigenkapital) zu reduzieren. Dies kann entweder durch die Erhöhung des Eigenkapitals (z.B. mittels Kapitalerhöhung oder Bildung von Gewinnrücklagen) oder die Rückzahlung von Fremdkapital erfolgen. Durch die Entschuldung wird eine Verminderung der Verschuldungsposition (Leverage) und damit des eingegangenen Risikos erreicht. Auf makroökonomischer Ebene bedeutet Deleveraging die Entschuldung von Sektoren, also z.B. des privaten Haushalte und der Unternehmen.

Depression

Als Depression (lat. deprimere = niederdrücken) bezeichnet man den konjunkturellen Tiefstand einer Volkswirtschaft. Nachdem während der Rezession (konjunktureller Abschwung) das Wachstum rückläufig ist, bezeichnet das Verharren der Wirtschaft – für einen ungewöhnlich langen Zeitraum – auf ihrem Tiefstand, die Depression. Charakteristische Merkmale einer Depression sind ein Rückgang des BIP, hohe Arbeitslosigkeit, Überkapazitäten und Insolvenzen.

Deregulierung

Unter einer ordnungspolitischen Deregulierung versteht man den Abbau oder die Vereinfachung von Marktregulierungen (staatlichen Normen und Vorschriften).

Derivat

Ein Derivat bezeichnet ein Finanzinstrument, dessen Preis von der Kursentwicklung seines zugrunde liegenden Basiswertes abhängt. Basiswerte können alle möglichen Wertpapiere (Aktien, Anleihen, etc.) oder auch Rohstoffe (Weizen, Gold, etc.) sein. Derivative Finanzinstrumente sind so konstruiert, dass sich Kursschwankungen überproportional auf die Preise der Derivate übertragen. Daher können Derivate bspw. dafür genutzt werden um finanzielle Risiken abzusichern oder aber auch um auf Kursgewinne des Basiswerts zu spekulieren. Gehandelt werden Derivate entweder als unbedingte Termingeschäfte außerbörslich oder als Optionsgeschäfte zu standardisierten Konditionen an Terminbörsen.

Deutsche Bundesbank

Die deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Durch das Bundesbankgesetz von 26.7.1957 wurden die neun von den westlichen Besatzungsmächten geschaffenen, rechtlich selbstständigen Landeszentralbanken und die Berliner Zentralbank mit der Bank deutscher Länder (BdL) als deren Spitzeninstitut zur Deutschen Bundesbank verschmolzen. Mit der Errichtung der Europäischen Zentralbank (EZB) ging die geld- und währungspolitische Verantwortung auf die EZB über, ist jedoch Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken.

Devisen

Devisen sind von Inländern bei Kreditinstituten im Ausland unterhaltene, auf fremde Währungen lautende Guthaben (Buchwährung). Banknoten und Münzen (also Bargeld) einer ausländischen Währung werden als Sorten bezeichnet und rechnen nicht zu den Devisen.

Devisenkurs

Als Wechselkurssystem bezeichnet man grundsätzlich die Währungspolitik, die ein Land verfolgt, bzw. die Art und Weise, wie sich ein Wechselkurs zwischen zwei Währungen bildet. Man unterscheidet zwischen zwei Grundformen: In einem System flexibler Wechselkurse bilden sich die Wechselkurse frei durch das Angebot und die Nachfrage nach Devisen am Devisenmarkt. Wohingegen in einem System fester Wechselkurse der Wechselkurs durch staatliche Interventionen auf einen gewünschten Wert festgesetzt wird. Geschieht dies einseitig, d.h. ohne vertragliche Absprache der beteiligten Ländern, dann spricht man von einem Currency Board.

Devisenmarkt

Der Devisenmarkt (im englischen auch Foreign Exchange Market bzw. FX Market) ist der Handelsplatz, an dem das Angebot für bestimmte Währungen auf die Währungsnachfrage trifft und somit deren Wechselkurse bestimmt. Da Devisenbörsen weitgehend abgeschafft wurden, findet der Devisenhandel in der heutigen Zeit überwiegend zwischen den Banken statt.

Devisenswapgeschäft

Um Wechselkursrisiken bei Fremdwährungsanlagen oder Fremdwährungskreditaufnahmen abzusichern, wird mit einem Devisentermingeschäft eine Vereinbarung eingegangen, einen bestimmten Währungsbetrag anzukaufen und gleichzeitig dessen späteren Rückverkauf zu garantieren. Der Swapsatz bezeichnet dabei die Differenz zwischen den An- und Rückkaufkursen. Handelt eine Bank diese Swapgeschäfte mit einer Zentralbank im Rahmen einer Feinsteuerungsoperation aus, führt der Ankauf von Devisen dem Bankensystem Zentralbankgeld zu, wobei der spätere, vertraglich vereinbarte Rückkauf der Devisen dem Bankensystem das Zentralbankgeld wieder entzieht.

Die Großen Drei (Big Three)

Im Kontext der größten Eisenerzproduzenten, von denen hier die Rede ist, sind dies Vale, Rio Tinto und BHP Billiton.

Disinflation

siehe auch Deflation

Diskontierungsfaktor

Der Diskontierungsfaktor (auch Abzinsungs- oder Barwertfaktor) dient der Berechnung des Bar- bzw. Gegenwartswertes von zukünftigen Zahlungen – d.h. zukünftige Zahlungen werden auf einen bestimmten Zeitpunkt abgezinst.

Diskontsatz/Basiszinssatz

Der Diskontsatz war der Zinssatz, den die Bundesbank Kreditinstituten für die Gewährung des Diskontkredits berechnete. Er erfüllte dabei die Funktion eines Leitzinses, da sich Kreditinstitute zu diesem kurzfristig mit Liquidität versorgen konnten. Im Zuge der Verlagerung der geldpolitischen Befugnisse von der Bundesbank auf das Europäische System der Zentralbanken wird der Diskontsatz der Bundesbank seit dem 1. Januar 1999 nicht mehr festgesetzt und wurde vom Basiszinssatz abgelöst. Dieser liegt 88 Basispunkte unter seiner Bezugsgröße, dem Hauptrefinanzierungssatz, und wird zum ersten Januar und Juli eines Jahres an dessen Veränderung proportional angepasst. Der Basiszinssatz wird zur Festsetzung von Verzugszinsen benutzt und ihm kommt daher besonders in juristischen Angelegenheiten Bedeutung zu.

Diversifikation (Geldanlage)

Streuung einer Geldanlage über unterschiedliche Anlageklassen, normalerweise, um das Verlustrisiko zu reduzieren und Renditechance zu erhöhen.

Dividendenrendite

Wird errechnet, indem man die ausgeschüttete Dividende mit 100 multipliziert und das Produkt durch den Kurswert der Aktie dividiert.

Dovish

Dovish (von 'Dove' engl. für 'Taube') beschreibt eine eher abwartende Einstellung in Bezug auf Leitzinserhöhungen bei sich abzeichnenden Inflationsrisiken. Das Gegenteil von dovish ist hawkish. Eine geldpolitische "Taube" ist daher jemand, der den gegenwärtigen Nutzen aus weiter niedrig gehaltenen Leitzinsen höher einschätzt als die Gefahren und Kosten einer zukünftig möglicherweise höheren Inflationsrate.