Die Geldmenge M0 (auch als Geldbasis oder Zentralbankgeld bezeichnet) ist definiert als die Summe aus Bargeld (Banknoten und Münzen), welches außerhalb des Bankensektors zirkuliert und den Einlagen der Banken bei der Zentralbank (in Form von Zentralbankreserven).
Neben der Geldmenge definiert durch M0 zählen hierzu noch täglich fällige Sichteinlagen (Guthaben auf Girokonten) von Nichtbanken. Somit bezeichnet die Geldmenge M1 das Geld, über das jederzeit verfügt werden kann.
Zusätzlich zur Geldmenge M1 umfasst die Geldmenge M2 auch Spareinlagen mit einer Kündigungsfrist bis zu drei Monaten und Termineinlagen (Festzinsanlagen) mit einer Laufzeit bis zu zwei Jahren. Da Termin- und Spareinlagen nicht jederzeit für Zahlungen eingesetzt werden können, beinhaltet die Geldmenge M2 somit auch weniger liquide Finanzmittel.
Die Geldmenge M3 beinhaltet neben der Geldmenge M2 noch Anteile an Geldmarktfonds und Schuldverschreibungen mit Laufzeiten von zwei Jahren. Für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank spielt die Geldmenge M3 die wichtigste Rolle.
Der Maastricht-Vertrag ist der Vertrag zur Gründung der Europäischen Union (offizielle Bezeichnung: Vertrag über die Gründung der Europäischen Union). Er wurde im Dezember 1991 im niederländischen Maastricht verabschiedet und trat am 1.11.1993 in Kraft. Der Maastrichter Vertrag wurde 1997 durch den Amsterdamer Vertrag ergänzt.
Auch als Konvergenz-Kriterien bezeichnet, definieren diese seit dem Vertrag von Maastricht aus dem Jahre 1992 die Bedingungen, die ein Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) zu erfüllen hat, wenn dieser der Europäischen Wirtschaftsund Währungsunion (EWWU) beitreten und den Euro als offizielle Währung verwenden will. Insbesondere gelten vier Bedingungen, welche allesamt die Konvergenz unter den Mitgliedsländern erhöhen sollen: i) Mitgliedsstaaten müssen eine anhaltende Preisstabilität nachweisen, die sich an der durchschnittlichen Inflationsrate der drei preisstabilsten Mitgliedsstaaten orientiert, ii) die Finanzlage der öffentlichen Hand darf nicht durch übermäßige Verschuldung (das öffentliche Defizit darf nicht
mehr als 3% und der öffentliche Gesamtschuldenstand nicht mehr als 60% des BIPs ausmachen) gekennzeichnet sein, iii) Wechselkurse dürfen nur innerhalb einer normalen Bandbreite vom Eurokurs abweichen, d.h. die Mitgliedstaaten müssen mindestens zwei Jahre erfolgreich am Wechselkursmechanismus II teilgenommen haben, und iv) der durchschnittliche langfristige Nominalzins darf im Jahr vor der Beitrittsprüfung nicht mehr als 2 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der drei preisstabilsten Länder der Europäischen Währungsunion liegen.
Makroprudenzielle Überwachung umfasst die Analyse von Stabilitätsrisiken für das gesamte Finanzsystem – die sich zum Beispiel aus makroökonomischen Entwicklungen auf den internationalen Finanzmärkten ergeben – sowie deren Überwachung und Regulierung, damit Fehlentwicklungen erfasst und Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden können.
Als Managed Floating (oder auch: Dirty Floating) bezeichnet man ein Wechselkurssystem, welches sich zwar offiziell durch einen freien Wechselkurs definiert, jedoch durch seltene und unangekündigte Interventionen zur Erreichung eines Zielkurses beeinflusst wird (Beispiele dafür sind zahlreiche Südostasiatische Länder).
Börsenwert eines Unternehmens. Gibt den Gesamtwert an, den eine AG an der Börse hat, errechnet durch Multiplikation des Kurswerts mit der Zahl der ausgegebenen Aktien.
Der Mengentender ist ein Ausschreibungsverfahren der Europäischen Zentralbank (EZB), das zur europäischen Offenmarktpolitik zählt und Zentralbankgeld über Pensionsgeschäfte, zu einem vor der Ausschreibung festgelegten Zinssatz, an ihre Geschäftspartner (zugelassene Banken) versteigert. Die Geschäftspartner können Gebote darüber abgeben, wie viele Wertpapiere sie im Austausch für Zentralbankgeld abgeben möchten. Die Zuteilung der Liquidität erfolgt schließlich über die Einschätzung der Zentralbank bezüglich der angemessenen Geldmenge und den Anteil der einzelnen Gebote an der Gesamtsumme der gebotenen Wertpapiere. Seit Ausbruch der Finanzkrise ist die EZB zur Vollzuteilung übergegangen, d.h.
die Banken erhalten nun genau die gewünschte Menge an Zentralbankgeld.
Maßeinheit, die die tägliche Fördermenge in Millionen Barrel angibt ("Millions of Barrels per Day ").
Pflichteinlagen, die Kreditinstitute auf Girokonten bei den nationalen Zentralbanken unterhalten müssen, werden als "Mindestreserven" bezeichnet. Die Höhe dieser Mindestreserven richtet sich dabei nach der sogenannten Reservebasis. Diese Reservebasis errechnet sich durch die Summe der reservepflichtigen Verbindlichkeiten (täglich fällige Einlagen und Einlagen mit einer Laufzeit oder Kündigungsfrist von bis zu zwei Jahren) eines jeden Kreditinstituts. Der Mindestreservesatz definiert dann den prozentualen Anteil der Reservebasis, der als Mindestreserve bei der nationalen
Zentralbank hinterlegt werden muss. Mit dem Beginn der dritten Stufe der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion wurde der Mindestreservesatz auf 2% festgelegt, wobei dieser am 18.01.2012, im Zuge der geldpolitischen Maßnahmen zur Bekämpfung der europäischen Rezession, auf 1% abgesenkt wurde. Der theoretische Hintergrund dieser Senkung des Mindestreservesatz ist, dass durch die Veränderung des Mindestreservesatz die Geld- und Kreditschöpfung beeinflusst werden kann: Reduktion/Ausweitung der Pflichteinlagen führt zu einer höheren/geringeren Kreditvergabe und somit zu einem höheren/geringeren Geldwachstum.
Moral Hazard (deutsch: Moralisches Risiko) beschreibt das Risiko, welches entsteht, wenn ein Vertragspartner nach Vertragsabschluss einer Absicherungsvereinbarung eine Verhaltensänderung an den Tag legt, die dazu führt, dass die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Schadens erhöht wird. Ein Beispiel dafür wäre unvorsichtigerer Umgang mit seinem Eigentum nach Abschluss einer Diebstahlversicherung.
Als Mortgage Backed Security (im deutschen auch Hypothekenbesichertes Wertpapier) bezeichnet man solche forderungsbesicherten Wertpapiere, die durch Verbriefung von Hypothekendarlehen entstehen. Unterschieden wird zwischen MBS, die durch Gewerbe- und Mehrfamilienimmobilien besichert sind (Commercial Mortgage Backed Securities, CMBS) und solche die durch private Wohnimmobilien besichert sind (Residential Mortgage Backed Securities, RMBS).
Der MACD-Indikator wurde 1979 von Gerald Appel vorgestellt und gehört zu den beliebtesten Instrumenten der Technischen Analyse. Die Basis für seine Berechnung bilden zwei Durchschnittswerte, die voneinander subtrahiert werden. Das Ergebnis wird als Linie dargestellt und zusätzlich mit einer weiteren Signallinie versehen, so dass ein Zwei-Linien-Modell entsteht. Sobald der MACD seine Signallinie von unten nach oben kreuzt, ist ein Kaufsignal gegeben. Analog gilt ein Verkaufssignal, wenn der MACD die Signallinie von oben nach unten kreuzt.
