Währung

Währung ist die Geldeinheit und gesetzliches Zahlungsmittel eines Landes. Der Raum, in dem eine einheitliche Währung gilt, ist das Währungsgebiet (Währungszone). Am 1.1.1999 wurde im Rahmen einer Währungsumstellung der Euro in elf Staaten der Europäischen Union als neue Währung eingeführt. Das Euro-Währungsgebiet (Euroraum) umfasst derzeit achtzehn Teilnehmerstaaten.

Währungsabwertung

Abwertung ist die Verminderung des Außenwerts der Inlandswährung durch Eingriffe seitens der zuständigen Währungsbehörde (i.d.R. Zentralbank oder Finanzministerium).

Währungsaufwertung

Aufwertung ist die Erhöhung des Außenwerts der Inlandswährung durch Eingriffe seitens der zuständigen Währungsbehörde (i.d.R. Zentralbank oder Finanzministerium).

Währungs-Neubewertung

Unter einer Währungs-Neubewertung versteht man die bewusste Aufwärts- oder Abwärtsanpassung des offiziellen Wechselkurses gegenüber eines spezifischen Standards wie z.B. einer Ankerwährung oder Gold.

Währungspolitik

Währungspolitik ist die Gesamtheit aller Maßnahmen, die auf optimale Gestaltung der Währung und des Währungsgeschehens eines Landes (nationale Währungspolitik) sowie das Miteinander der Währungen verschiedener Länder (internationale Währungspolitik) gerichtet sind. Dabei geht es insbesondere um die äußere Stabilität des Geldwerts, die Gestaltung der Währungsbeziehungen mit dem Ausland und die Sicherung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts.

Währungsraum

Der Währungsraum (auch Währungsgebiet) ist der räumliche Geltungsbereich einer bestimmten Währung. Die Theorie der optimalen Währungsräume setzt sich mit dem Problem der Größe eines Währungsraumes auseinander. Sie stellt eine Beurteilungskonzeption dar, die Auskunft über die Eignung einer Ländergruppe zur Einführung einer gemeinsamen Währung gibt.

Währungsreserven

Währungsreserven sind der Bestand an international einsetzbaren liquiden Mitteln eines Landes. Die offiziellen Währungsreserven eines Landes bezeichnen die von der Zentralbank gehaltenen Bestände. Die Währungsreserven haben eine besondere Bedeutung in einem System fixer Wechselkurse, weil sie hier maßgeblich für die Fähigkeit eines Landes zur Stützung der eigenen Währung auf den Devisenmärkten sind.

Währungsunion

Währungsunion ist die Gesamtheit von Ländern, die eine einheitliche gemeinsame Geld- und Währungspolitik betreiben. Meist wird in diesen Ländern gleichzeitig auch eine einheitliche Währung eingeführt.

Wechselkurskanal

Der Wechselkurskanal beschreibt die Transmission geldpolitischer Maßnahmen auf den Wechselkurs und dessen Wirkung auf das Preisniveau der Volkswirtschaft. Sollte beispielweise die Zentralbank den Leitzins erhöhen, dann werden durch die gestiegenen Inlandszinsen ausländische Investoren angelockt. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach inländischer Währung, wertet diese auf und verbilligt dadurch die Preise importierter Güter, was den Preisauftrieb im Inland bremst.

Wechselkurskriterium

Das Wechselkurskriterium ist eines der Konvergenzkriterien zum Eintritt in die Europäische Währungsunion (EWU). Um dieses Kriterium zu erfüllen muss ein Land in den beiden Jahren vor der Konvergenzprüfung ohne stärkere Wechselkursschwankungen oder gar Abwertungen am Europäischen Wechselkurssystem (EWS) teilgenommen haben. Mit der Aufgabe der nationalen Wechselkurse beim Übergang in die EWU sind Wechselkursanpassungen gegenüber den EWUTeilnehmerländern nicht mehr möglich. Das Wechselkurskriterium sollte deshalb sicherstellen, dass die Volkswirtschaften, in denen der Euro eingeführt wurde, die Flexibilität des nationalen Wechselkurses nicht mehr benötigen.

Wechselkursmechanismus II

Siehe Europäischer Wechselkursmechanismus.

Wechselkursrisiko

Wechselkursrisiko entsteht im internationalen Handel, wenn die Entwicklung des Wechselkurses nicht vorhersehbar ist. Insbesondere bei starken Schwankungen der Wechselkurse können Unternehmen Einnahmen und Kosten aus den Ex- und Importgeschäften nicht mehr sicher kalkulieren. Innerhalb der Europäischen Währungsunion (EWU) gibt es seit 1.1.1999 keine Kursschwankungen mehr. Da der Außenhandel zwischen den EWU-Ländern einen hohen Anteil aufweist, ist also ein beträchtlicher Teil des Wechselkursrisikos entfallen.

Wechselkurssystem

Als Wechselkurssystem bezeichnet man grundsätzlich die Währungspolitik, die ein Land verfolgt, bzw. die Art und Weise, wie sich ein Wechselkurs zwischen zwei Währungen bildet. Man unterscheidet zwischen zwei Grundformen: In einem System flexibler Wechselkurse bilden sich die Wechselkurse frei durch das Angebot und die Nachfrage nach Devisen am Devisenmarkt. Wohingegen in einem System fester Wechselkurse der Wechselkurs durch staatliche Interventionen auf einen gewünschten Wert festgesetzt wird. Geschieht dies einseitig, d.h. ohne vertragliche Absprache der beteiligten Ländern, dann spricht man von einem Currency Board.

Weltbank

Eine wichtige Errungenschaft der Bretton-Woods-Konferenz im Juli 1944 war, neben der Entscheidung zur Gründung des Internationalen Währungsfonds, die Errichtung der Weltbank. Aufgabe der Weltbank war es den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg zu fördern und in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds eine stabile Währungsordnung zu garantieren. Seit den 60er Jahren liegt die Hauptaufgabe in der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und der Lebensqualität von Menschen in Entwicklungsländern durch finanziellen Hilfen und Beratung.

Wertpapier

Ein Wertpapier ist eine Urkunde, die bestimmte Vermögensrechte verbrieft. Durch die Verbriefung wird der Handel mit diesen Rechten erleichtert. Beispiele für Wertpapiere sind Aktien, Anleihen oder Investmentfondsanteile.

West Texas Intermediate (WTI)

Die Rohölsorte "West Texas Intermediate" (WTI) ist das US-amerikanische Pendant zum europäischen Brent Rohöl. Das "leichte" (geringe Dichte), "süße" (schwefelarme) Rohöl aus den USA eignet sich in besonderer Weise zur Herstellung von Benzin, Diesel, Kerosin oder Heizöl. Die Preise beider Rohölsorten dienen als maßgebliche Referenzgröße für den gesamten Ölmarkt.

Wettbewerbsfähigkeit

Wettbewerbsfähigkeit ist die Position eines Unternehmens, einer Branche oder einer Volkswirtschaft im Wettbewerb an nationalen und internationalen Märkten. Preisliche Wettbewerbsfähigkeit zeigt sich im internationalen Vergleich in niedrigen Ausfuhrpreisen. Eine wirtschaftspolitische Maßnahme zur Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit ist die Abwertung der eigenen Währung, da Exporte dadurch billiger werden. Die einzelnen Mitgliedsländer der Europäischen Währungsunion (EWU) können jedoch keine Abwertung mehr vornehmen, ist doch mit dem Euro ein einheitlicher Wechselkurs für die gesamte EWU festgelegt. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, müssen sie die Produktionskosten senken oder ihre nicht-preisliche Wettbewerbsfähigkeit durch Produktinnovationen, Qualitätsverbesserungen usw. erhöhen.

Wirtschafts- und Währungsunion

Die Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) ist die Verknüpfung einer Wirtschaftsunion mit einem einheitlichen Währungssystem.

Wirtschaftsunion

Unter Wirtschaftsunion versteht man eine Form der wirtschaftlichen Integration von Staaten, die durch einen gemeinsamen Markt (Freiheit von Waren-, Geld- und Kapitalverkehr), Niederlassungsfreiheit und (Arbeitnehmer)Freizügigkeit sowie durch eine weitgehende Harmonisierung der nationalen Wirtschaftspolitiken der Mitgliedsstaaten gekennzeichnet ist. Die Wirtschaftsunion ist verbunden mit einem einheitlichen Binnenmarkt und mit der Schaffung entsprechender supranationaler Institutionen mit eigenen Kompetenzen.

WTI

West Texas Intermediate, eine Rohölart.